2023-03-10 Das Gerichtsverfahren SCO gegen Linux wird 20 Jahre alt

Na, wer von euch hat das damals hautnah mit erlebt? Das war schon ein Aufreger und wir hatten alle einen gemeinsamen Feind: SCO.

Vor 20 Jahren hat der amerikanische Software-Anbieter SCO beschlossen, IBM, stellvertretend für die die Entwickler:innen und Anwender:innen von Linux, auf Copyright-Verletzungen zu verklagen. Um es kurz zu machen: Sie behaupteten, dass Quellcode aus deren kommerziellen Unix-System in Linux eingegangen sei.

Diese Behauptung konnte nie belegt werden. Aber der Fall hat für viel Aufsehen und vor allem viel Unsicherheit gesorgt, da Linux immer stärker in die Unternehmen eingezogen ist und diese sich nun einem unkalkulierbaren Risiko bei Verwendung von Linux ausgesetzt sahen.

Das ist längst alles Geschichte, die Ansprüche von SCO waren niemals begründet. Aber dennoch, wie LWN.net schreibt, ein ähnlicher Angriff auf Open-Source-Software durch etwas klüger agierende Angreifer kann jederzeit wieder erfolgen:

At a talk some years ago, your editor got a good laugh by saying that, in the SCO case, we had the good luck to be sued by idiots. SCO created a great deal of fear, uncertainty, and doubt in the industry, but a smarter attack could have been a lot worse. Even as it was, this was a period when SCO was making waves by threatening to sue any company using Linux — at a time when our foothold was rather less well established than it is now. Microsoft, which had not yet learned to love Linux, funded SCO and loudly bought licenses from the company. Magazines like Forbes were warning the "Linux-loving crunchies in the open-source movement" that they "should wake up". SCO was suggesting a license fee of $1,399 — per-CPU — to run Linux.

Linux ist stärker denn und SCO ist pleite. Aber die SCO-Gerichtsverfahren sind immer noch nicht zu einem Ende gekommen. Erst vor vier Monaten berichtete heise.de, dass es ein neues Verfahrung zu diesem Komplex gibt. Der Artikel ist lesenswert, weil er auch noch mal die ganze Geschichte aufrollt:

Der epische Rechtsstreit hat bislang hunderte Berichte auf heise online und in den Zeitschriften c't und iX gezeitigt, davon rund 300 von heise-Autor Detlef Borchers. SCO verklagte alle möglichen Firmen, darunter Red Hat, Novell und DaimlerChrylser. Zeitweise waren 17 Verfahren im Themenkreis SCO v. IBM gleichzeitig anhängig.

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